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Brücke bei Dubrovnik

Eine der größten einseitigen Schrägseilbrücken weltweit

Große Fortschritte mach der Bau der Brücke über die
Bucht von Dubrovnik. Eine der größten europäischen
Schrägseilbrücken mit einem Pylon wird die 481
Meter lange Wasserüberquerung zwischen Split und
Dubrovnik um zwölf Kilometer verkürzen. Inzwischen
ist der 143 Meter hohe Pylon fertiggestellt. Auch der
Spannbeton-Kastenträger auf der nördlichen Uferseite
steht kurz vor der Fertigstellung. Insgesamt sind die
Arbeiten an der Brücke zu 70% abgeschossen.

Die Brücke besteht aus zwei miteinander verbundenen
Teilbrücken: einer 334 Meter langen Stahlkonstruktion
mit einem 143 Meter hohen Pylon und einer Spann-
betonbrücke von 147 Meter Länge mit einem 52 Meter
hohen Pfeiler, die beidseitig im Freivorbau errichtet
wird. Die beträchtliche Spannweite der Konstruktion
bei einem gleichzeitig relativ schmalen Querschnitt mit

14 Metern Breite stellt höchste Anforderungen an die Brückenbauexperten der
WALTER BAU-AG. Die vorhandenen Bedingungen der zu überspannenden Bucht
des Flusses “Ombla”, direkt im Norden der Stadt Dubrovnik, machen dieses Projekt
zur statischen, planerischen und bautechnischen Herausforderung.

Auf der nördlichen Uferseite ist ein Spannbeton-
Kastenträger vorgesehen, der das 87,35 Meter lange
Feld vom Widerlager bis zum Pfeiler Achse 2 über-
spannt und in das Stromfeld der Bucht 60 Meter aus-
kragt. Der Träger ist mit dem Pfeiler monolithisch
verbunden und wird von diesem Pfeiler strom- und
landseitig 60 Meter ohne Hilfsstützen frei vorgebaut.
Die restlichen ca. 27 Meter im Widerlagerbereich
werden in herkömmlicher Weise auf Lehrgerüst
betoniert. Der Träger ist am Pfeiler acht Meter und
an seinen Enden ca. drei Meter hoch. Dieser Frei-
vorbau beinhaltet wegen der komplizierten Trassen-
führung von nur zwei Fahrspuren, Klothoiden und
Kurventrassierung sowie gleichzeitiger Aufweitung
bis zum Widerlager technische Schwierigkeiten, die
schon alleine diesen Brückenbereich zu etwas
Besonderem machen.

Die besondere statische und bau-
technische Schwierigkeit der Schräg-
seilbrücke entsteht aus dem unter-
schiedlichen Verhältnis aus freiem
Auskragen von 244 Meter sowie dem
nur 90 Meter langen Rückveranker-
ungsfeld bis zum Widerlager, das
den größten Anteil der Zugkräfte aus
den Seilen aufnehmen muß.

Die Schrägseilbrücke wird in Stahl-

betonverbundbauweise ausgeführt. Der Entwurfsquerschnitt besteht aus einer 25
Zentimeter starken, schlaff bewehrten Stahlbetonfahrbahnplatte auf Stahlquerträgern,
die im Abstand von fünf Metern angeordnet und mit den zwei Meter hohen Stahl-
längsträgern im Achsabstand von 13 Metern verbunden sind.

Die zwei außenliegenden Seilebenen liegen mit
den Stahllängsträgern in einer Ebene und tragen
die gesamten auftretenden Kräfte in den Pylonkopf.
Insgesamt kommen nur 19 Seilpaare zur Anwend-
ung, die die gesamte Last der Schrägseilbrücke
zu tragen haben.

145 Meter der stählernen Brückenkonstruktion
werden segmentweise auf eine hinter dem Wider-
lager Dubrovnik installierte Taktschiebeanlage
montiert und eingeschoben. Ab einer Auskragung
von 45 Metern wird der vordere Teil der Stahl-
konstruktion an einem Seil aufgehängt, das über
eine – in der Pylonspitze installierten – Rolle nach
unten zu den Ziehwinden führt.

Um den sehr großen Windstärken, die an der

kroatischen Adriaküste vorherrschen, Rechnung zu tragen, wurde die Rheinisch-
Westfälisch Technische Hochschule Aachen unter der Leitung von Prof. Sedlacek
beauftragt, einen Modellversuch vorzunehmen. Die Experimente im Windkanal und
die Computersimulation, die 1998 stattgefunden haben, belegten eindeutig die
statische Stabilität der Brücke.

Partner der WALTER BAU-AG bei
diesem Projekt sind unter anderem
DOKA Schalungstechnik, DYWIDAG
Systems International (DSI) und MAN
Wolffkran. Die Gesamt-Baukosten
werden sich auf rund DM 50 Millionen
(netto) belaufen. Auftraggeber ist die
Croatian Roads Authority.

Die Bauzeit der Brücke ist mit dreiein-
halb Jahren veranschlagt. Insgesamt
werden 18.000 Kubikmeter Beton und

1.200 Tonnen Stahl verbaut. Die Schrägseile der Brücke wiegen 310 Tonnen.

Bislang wurden rund 16.000 Kubikmeter Beton und 500 Tonnen Stahl verbaut. Vor
Ort tätig sind 60 Arbeiter, zwölf Ingenieure sowie Poliere und ein Kaufmann. Der
Anteil der Leistungen, die von Unternehmen der Region erbracht werden, beträgt
rund 55%.

Quelle: WALTER BAU-AG vereinigt mit DYWIDAG
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